Willkommen in Tuscania!
- Thomas Wiederkehr
- 1. Okt. 2023
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Juni
Damit eure Ferien in der Tuscia zu einem unvergesslichen Erlebnis werden, haben wir für euch im folgenden ein paar Informationen zusammengestellt:
Adresse, Anreise und Kontakt:
Euer Ziel ist die Via della Rocca, 17 in 01017 Tuscania. Das Häusschen ist im Centro Storico, man kann mit dem Auto bis vor das Haus fahren, aber bitte denkt daran, dass es ein kleines, italienisches Städtchen mit teilweise engen Gassen ist. Für sehr grosse Autos und SUVs wird es beim Abbiegen in den Gassen vielleicht etwas knapp.

Das Parkieren vor dem Häusschen ist nur für «Residenti» erlaubt, also für Menschen, die fest dort wohnen. Alle anderen müssen vor den Stadtmauern parkieren. Ein grosser Parkplatz ist in 3 bis 4 Minuten Gehdistanz erreichbar, rechts vor dem Stadttor, wenn man vor dem Tor steht. Wer das Auto vor dem Häusschen stehen lässt, riskiert allenfalls eine Busse, auch wenn die Kontrollen nicht sehr häufig sind. Also: entscheidet selbst... ;)
Anfahrt per Auto
Die kürzeste Strecke mit dem Auto aus der Schweiz ist via Gotthard, Chiasso/Como, Milano, Bologna, Firenze bis zur Ausfahrt Orte. Diese Strecke ist aber während der Hochsaison auch die am meisten befahrene und entsprechend anfällig auf Stau.

Eine Alternative ist via Bern, Autozug Kandersteg-Lötschberg, Simplon, Domodossola, Genua, Livorno, Grossetto bis zur Ausfahrt Montalto di Castro.

Anfahrt per Zug.
Die Anfahrt per Zug ist sehr relaxt geworden und in Italien bieten die Hochgeschwindigkeitszüge viel Reisekomfort. Mit der SBB bis nach Mailand und dann mit dem Frecciarossa in 3 Stunden von Mailand nach Rom. In der Stazione Termini gibt es verschiedene Autoverleih-Firmen. Es empfiehlt sich, das Auto bereits online zu reservieren und zu bezahlen. Bei Warteschlangen am Schalter einfach melden, dass man bereits alles erledigt hat und man bekommt subito den Schlüssel. Aber darauf achten, dass man entweder ein Auto mit Navi hat oder das Navi auf dem Handy im Ausland funktioniert. Ohne Navi will man als Anfänger nicht durch Rom fahren... ;)
Die Erfahrung hat gezeigt, dass das kleinste Eurorail-Ticket mit drei Fahrten meistens billiger ist, als die regulären Tickets.
Anreise per Flugzeug.
Die Anreise per Flug nach Rom-Fiumicino oder Rom-Ciampino (im Süden von Rom) sind ebenfalls einfach möglich. Auch an den Flughäfen gibt es selbstverständlich Mietautos. Vom Flughafen Fiumicino via die «SS1 Aurelia» ist man recht einfach und schnell (ca 75Min) in Tuscania.
Kontakt vor Ort
Die Nachbarin Patrizia wird euch in Empfang nehmen, sie hat die Schlüssel und kann euch alles zeigen. Sie spricht Italienisch und auch etwas Französisch. Sonst halt Googel-Translator.. ;)
Bitte kündigt den ungefähren Zeitpunkt eurer Ankunft mindestens einen Tag vorher an:
+39 347 597 5770. Am besten ist es, wenn ihr per WhatsApp oder SMS mit ihr kommuniziert. Anrufe, von Telefonnummern, die sie noch nicht kennt, nimmt sie nicht ab.
Ausstattung Haus
Es handelt sich um ein schmales Häuschen im Centro Storico auf 3 Etagen.
EG: Keller, kleines Badezimmer, Studio mit zwei Betten und kleiner Küche, Zugang zum gemütlichen Innenhof.
1OG: Wohnzimmer, Küche
2OG: Badezimmer, Schlafzimmer mit 2 Einzelbetten, Schlafzimmer mit 1 Doppelbett. Die beiden Schlafzimmer haben Klimaanlage. Kleiner Balkon.
Aussicht vom Balkon
Das Badezimmer im 2.OG ist nicht sehr gross und funktioniert a-la-Italianita: Es gibt keine eigentliche Duschkabine und das Wasser läuft im Badezimmer ab. Am besten verwendet man ein Putzlappen oder ein altes Duschtuch, um nach dem Duschen ein bisschen aufzuziehen.
Heisswasser via kleinem Gas-Boiler. Patrizia nimmt bevor ihr kommt alles in Betrieb. Bis das warme Wasser aus der Brause kommt einfach ein Moment fliessen lassen. Wenn man zu wenig aufdreht, springt das Gas nicht an.
Essen/Einkaufen
Das Häuschen hat eine vollständig und gut ausgerüstete Küche. Wer mag, kann gut selber kochen. Für den Einkauf bewähren sich die folgenden Läden:
EMI Supermercato, Via Tarquinia 40, schliesst jeweils um 20.30h
Conad, Via Canino, schliesst um 21.00h
Macelaria Pietro, Via Roma 2
Abfallentsorgung
Wie meistens, wenn in Italien etwas «verbessert» werden soll, fallen die Italiener von einem Extrem ins andere. Konnte man früher in Containern, die im ganzen Dorf aufgestellt waren, alles unsortiert entsorgen, gibt es jetzt an ein paar Orten im Dorf «ökologische Entsorgungsinseln». Das sind grosse Container, wo man Glas, Blech, Plastik, Papier und Restmüll separat entsorgen kann. Diese Container lassen sich aber nur mit einem QR-Code öffnen. Als Einwohner von Tuscania, darf man nicht an jedem Tag alles entsorgen. Glas geht nur Montags, Plastik und Dienstags und so weiter und so fort. Hinter dem Friedhof hat es allerdings einen Container für die «Non-Residenti», wo man jederzeit alles entsorgen kann. (Es ist der rote Container) Um den Container zu öffnen, diesen QR-Code 10cm vor den Sensor halten.
Frühstück mit den typischen Cornetti
Caffè del Duomo, Via Torre di Lavello 2 (Dienstag geschlossen)
Golosarium Pasticceria Caffetteria, Piazza Italia (Montag geschlossen)
Nachtessen:

Für den gemütlichen Apero vor der Cena oder zum Schlummi: MAG Concept Store, Via Torre di Lavello, 18

Immer ein sicherer Tipp: La Torre di Lavello, Via Torre di Lavello, 27 (in Hochsaison unbedingt reservieren)

Ein Degustationsmenu aus 5 Gängen und ein paar wenige Klassiker -la-carte: Convivial Tuscania, Via Torre di Lavello, 7

Eine 0km-Trattoria mit ausschliesslich lokalen Spezialitäten wie zum Beispiel Kutteln. Trattoria La Botte Piccola di Pino e Luisella, Via Roma, 28

Fixes Fischmenu in 7 bis 8 Tellern, für Fischliebhaber ein Muss, Reservation obligatorisch, Dieci Sedie, Largo della neve, 2

I Tullipani, Largo della Pace, 10, grosser Anteil an Fisch-Spezialitäten, aber auch viel «Terra»

Il Terziere, Largo Torre di Lavello, 6, (Qualität leider etwas schwankend)

Eigentlich sehr hübsch in der Locanda Di Mirandolina, aber die Besitzerin kämpft mit etwas Stimmungsschwankungen und man weiss nie, ob sie öffnet oder nicht.
Baden am See:
Am Lungo Lago von Capodimonte, es gibt verschiedene Bars und «Stabilimento», wo man Liegestühle mieten kann. Kosten ca 15 bis 20 Euro für zwei Liegestühle und 1 Sonnenschirm. Je weiter vom Zentrum Capodimonte weg, desto weniger Leute.
Wer es gerne "wilder" mag, ist am Strand beim Monte Bisenzio gut bedient.

Die Spiaggia Bisenzio ist auch ein guter Ort, um bei Neumond Amalasuntha zu treffen. Fischspezialitäten vom See gibt es im sehr idyllischen Oasi del Pescatore (In der Hochsasion unbedingt reservieren).
Baden am Meer
An den Stränden von Tarquinia mare und Montatlo di Castro mare gibt es sehr viele «Stabilimenti», wo man Liegestühle mieten kann. Wer es ein bisschen ruhiger haben will ist in Le Murelle (Bild links) oder am King Beach (Bild rechts) gut bedient. Aber auch diese Orte sind in der Hochsaison gut besucht. Ansonsten einfach eigener Sonnenschirm mitnehmen und ein paar Meter weiterlaufen. Die Italiener laufen nicht gerne und die Strände werden nach wenigen 100Metern einsam.
Sehenswertes in und um Tuscania
Die Gegend rund um Tuscania ist reich an Geschichte, Natur und charmanten Überraschungen. Wer Lust hat, die Umgebung zu erkunden, findet hier eine kleine Auswahl an lohnenden Ausflugszielen – von weltberühmten UNESCO-Stätten bis zu unbekannten Ecken für Entdecker:innen.
Direkt in Tuscania: Basilica di San Pietro & Basilica Santa Maria Maggiore
Zwei beeindruckende romanische Kirchen auf dem Hügel über der Stadt, umgeben von Wiesen, Schafen und Ausblicken, die fast kitschig schön sind. Besonders abends bei tiefstehender Sonne sehr stimmungsvoll.
Centro Storico
Ein Spaziergang durch die Altstadt lohnt sich jederzeit: enge Gassen, Steinpflaster, blumengeschmückte Fenster und kleine Plätze mit Aussicht. Unbedingt zur Torre di Lavello gehen – hier sieht man bis zur etruskischen Nekropole.
In der Umgebung (bis ca. 30 Min Fahrzeit)
Tarquinia
Bekannt für die etruskischen Grabkammern der Necropoli di Monterozzi (UNESCO-Welterbe) mit gut erhaltenen Wandmalereien. Dazu das Museo Nazionale Tarquiniense im Palazzo Vitelleschi.
Wer Zeit hat und etwas Entdecker-Gene hat, sollte unbedingt auch die mystische Ara della Regina besuchen. Die Hintergründe zur geheimnisvollen Regina gibt es hier.
Castel d’Asso
Fast unbekannt und gerade deshalb beeindruckend: eine wilde Felslandschaft mit etruskischen Felsgräbern, teilweise mehrstöckig und in den Tuff gehauen. Sehr ursprünglich, ohne Ticketschalter und Geländer – man fühlt sich wie ein:e Archäolog:in auf Spurensuche. Gute Schuhe anziehen! (Link zum Google Maps Eintrag)
Lago di Bolsena
Ein Kratersee mit sauberem Wasser, kleinen Stränden und hübschen Orten wie Capodimonte oder Bolsena. Hier lässt sich baden, bummeln oder ein Boot mieten. Besonders schön: Sonnenuntergang vom Seeufer.
Civita di Bagnoregio
Die "sterbende Stadt" auf einem Felsen – spektakulär und beliebt. Nur über eine Fussgängerbrücke erreichbar, aber absolut sehenswert. Am besten früh morgens oder gegen Abend besuchen (Eintrittspflichtig). Leider ist Civita di Bagnoregio heute nicht mehr so verlassen, wie es einmal war. Viele «Aussteiger» von nördlich der Alpen haben die ehemalige Geisterstadt in Beschlag genommen. Man muss also damit rechnen, dass man nicht ganz alleine ist – vor allem während der Hochsaison.

Viterbo
Die alte Papststadt mit mittelalterlichem Zentrum (Quartiere San Pellegrino), Thermalquellen und gemütlichen Cafés. Tipp: in den Terme dei Papi baden wie einst die Kardinäle.
Natur-Thermen bei Viterbo
Nicht nur die Terme dei Papi sind bekannt – wer’s ursprünglicher mag, fährt zur Sorgente termale delle Piscine Carletti: frei zugängliche, warme Schwefelquellen mitten im Grünen. Einfach Badekleider mitnehmen, keine Schilder, keine Duschen – aber sehr authentisch.
Villa Lante in Bagnaia
Ein Meisterwerk der Renaissance-Gartenkunst. Wer Lust auf Wasserspiele, Skulpturen und Symmetrie hat, wird hier glücklich. Kombiniert sich gut mit einem Besuch in Viterbo.
Etwas weiter (ca. 45–75 Min Fahrzeit)
Orvieto
Eine spektakulär auf Tuffstein gelegene Stadt mit einem der schönsten gotischen Dome Italiens, unterirdischen Gängen (Orvieto Underground) und vielen kleinen Läden und Lokalen.
Bomarzo – Der Park der Ungeheuer
Ein surrealer Skulpturenpark aus dem 16. Jahrhundert, mit steinernen Monstern, schiefen Häusern und mystischer Atmosphäre. Ideal für Kinder – aber auch Erwachsene staunen.
Vulci
Eine Mischung aus etruskischem Archäologiepark und Naturreservat mit römischer Brücke, etruskischen Ausgrabungen, ein kleines aber feines Museum und Spazierwegen entlang einer kleinen Schlucht mit Wasserfall.
Die südliche Maremma rund um Vulci ist auch Schauplatz der Geschichte der letzten Briganti.
Cerveteri – Necropoli della Banditaccia
Ein weiteres UNESCO-Welterbe: Die etruskische Totenstadt von Cerveteri ist riesig, verwinkelt und unglaublich gut erhalten. Die meisten Gräber kann man sogar betreten. Wer sich für die Etrusker interessiert, sollte hier gewesen sein.
Giardino dei Tarocchi – Capalbio
Ein Farbenrausch aus Spiegeln, Mosaiken und Figuren: Der Tarot-Garten der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle ist ein magischer Ort voller Fantasie. Ein bisschen Gaudí, ein bisschen Esoterik, sehr viel Kunst – mitten in der toskanischen Landschaft bei Capalbio.
Tuffstein-Schluchten bei Vetralla und Norchia
Ein bisschen Indiana-Jones-Feeling: Norchia ist ein fast vergessenes etruskisches Gräberfeld, versteckt in einer Schlucht. Nur per Fuss erreichbar, aber sehr atmosphärisch.
Hinterlasst gerne in den Kommentaren eure eigenen Empfehlungen und Entdeckungen. Wir wünschen euch wunderschöne Ferien und tolle Erlebnisse in der Tuscia.
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